Information rund um das Thema Akustik
Schlechte Raumakustik

… nehmen wir zunächst war, indem es uns zu laut im Raum vorkommt und wenn man das gesprochene Wort schlecht versteht oder aber ein permanenter Geräuschhintergrund im Raum vorherrscht.

Verantwortlich dafür sind im wesentlichen der Schalldruckpegel , die Frequenzen, die Nachhallzeit und die zu vielen schallharten Flächen, welche Schallwellen gut reflektieren, jedoch nicht absorbieren. Lange Nachhallzeiten bewirken wiederum, dass die menschliche Stimme schlecht verstanden wird.

Schlechte Akustik wirkt sich auf das Gedächtnis, die Kreativität, die Denkgeschwindigkeit, die Konzentrationsfähigkeit, die Motivation und die Arbeitsleistung aus. Es ist von Person zu Person unterschiedlich, ab wann diese den Lärm als lästig empfindet. Manche können bei hohem Lärmpegel noch relativ gut arbeiten, und bei anderen ist ein sehr hoher Leistungsverlust zu beobachten. Durch Lärm entsteht generell ein Leistungsverlust im Büro, und das kostet dem Unternehmen sehr viel Geld.

Grundsätzlich gilt: Je größer und schallhärter ein Raum, umso größer ist die Nachhallzeit.

Dazu kommt, dass sich in größeren Räumen i.d.R. auch mehr Schall-Emissionsquellen befinden, was wiederum zum Ansteigen des Schalldruckpegels führt.

Gute Raumakustik

Der Schalldruckpegel wird von uns als Lautstärke empfunden. Dieser wird in Dezibel(dB) gemessen und reicht im Alltag von 0 dB (beginnende Hörwahrnehmung) über 20 dB (tickende Armbanduhr) zu 100 dB (starker Straßenverkehr), 120 dB (Presslufthammer/Rockkonzert) bis ca. 140 dB (startendes Flugzeug).

Alles, was über 80 dB geht, ist auf Dauer oder um 120 dB auch schon kurzzeitig, schädlich für unser Gehör und führt zu irreversiblen Schädigungen.

In Büros trifft man 40 dB (ruhiges Büro/Flüstern) bis 80 dB (belebtes Büro/laute Sprache) an.

Der anzustrebende Idealwert für Büros liegt zwischen 40 – 55 dB.

*Zum vergrößern mit der Maus darüber fahren.
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Aus Studien ist es ersichtlich, dass auch bei kleinen Änderungen des Schalldruckpegels, die Leistungsfähigkeit enorm ansteigt.

Deshalb ist eine gute Akustik sehr wichtig im Büro. Die Mitarbeiter fühlen sich besser bei ihrer Arbeit, und erbringen bessere Leistungen, außerdem werden sie seltener krank, und das Unternehmen verliert somit weniger Geld.

Die Nachhallzeit ist, sehr einfach gesagt, die Zeit, bis ein Ton, Klang oder Geräusch von der Erzeugung bis unter die Unhörbarkeitsgrenze fällt. Der Kölner Dom hat z.B. eine Nachhallzeit von 12 sek (!) - hier muss man sehr langsam sprechen, um gut verstanden zu werden. In guten Konzertsälen findet man ca. 2,6 – 3 sek. Gut für den Klang der Musik, nicht optimal für das gesprochene Wort. Für Räume mit verstärkter Kommunikation (Unterrichtsräume, Büros, Konferenzräume) gilt ein Wert um 0,8 sek als optimal, um das gesprochene Wort gut verstehen zu können.

Schallharte Flächen wie Fliesen, Beton oder Glas sind Flächen, welche Schallwellen bis zu 100% reflektieren, also den Schall nicht dämmen. Um Schalldruck(Lautstärke) und Nachhallzeit zu senken, müssen schallharte Flächen reduziert und durch Flächen ersetzt werden, welche Schall schlucken, also absorbieren. Sogenannte Schall-Absorber.

Diese sind an der Oberfläche nicht glatt, sondern ermöglichen den Schallwellen, in die Struktur einzudringen und dabei die Schallenergie in Wärme- oder Bewegungsenergie umzuwandeln.

Schall-Absorber sind z.B. abgehängte Akustikdecken, Stoffe (an Möbeln, Wänden und Fenstern) und textile sowie unversiegelte Korkfußböden, wobei Schalldämmung am Boden i.d.R. der Trittschalldämmung und weniger der Verbesserung der Raumakustik dienen.

Auch die Büromöbelindustrie stellt mittlerweile seit einigen Jahren spezielle Akustiktüren an Schränken zur Verfügung, um speziell im Büro eine bessere Raumakustik zu schaffen.

Um Schall-Absorber gezielt und wirksam einsetzen zu können, muss man noch etwas über Frequenzen wissen.

Frequenzen bestimmen die Höhe eines Tones und werden in Hertz(Hz) angegeben. Je höher die Frequenz, um so höher klingt der Ton. Sich überlagernde Frequenzen erzeugen entweder einen Klang oder ein Geräusch.

Der Klang der menschlichen Stimme wird vom Anteil der hohen, mittleren und tiefen Frequenzen bestimmt. Dies ist bei jedem anders und deshalb klingt auch jeder Mensch anders. Kinder und Frauenstimmen haben einen höheren Anteil an „hochfrequenten“ Tönen und klingen heller, bei Männern sind die tiefen Frequenzen überwiegend.

Ein Equalizer ist ein gutes Beispiel, wie man durch Abschwächen oder Verstärken bestimmter Frequenzbereiche einen Klang beeinflussen kann.

Dies muss man bei der Wahl der einzusetzenden Absorber beachten. Es gibt Absorber, welche vor allem hohe Frequenzen schlucken, der Raumklang wird dann dumpfer, muffiger. Bei Absorbern die vor allem die sog. „Tiefen“ rausnehmen, kann es passieren, dass der Raum spitz und schrill klingt.

Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, gilt: Auf die Mischung kommt es an.

Fazit

Abschließend sei zusammengefasst:

Um eine gute Raumakustik im Büro / Konferenzraum zu erreichen, sollte sich der normale Schalldruckpegel zwischen 30 - 55 dB bewegen und die Nachhallzeit sollte ca. 0,8 sek betragen.

Außerdem sollte darauf geachtet werden, beim Einsatz von Schallabsorbern sowohl hohe, mittlere und tiefe Frequenzen möglichst gleichmäßig zu berücksichtigen.